Blaues Kreuz

Kassel e.V.

Was ist ein Rückfall?

In der Regel nennen wir es Rückfall, wenn ein Abhängiger wieder damit anfängt, ein Suchtmittel zu konsumieren. Beim Alkoholiker geht es um das berühmte erste Glas. Bei allem, was man zu Recht auch noch Rückfall nennen kann: das 1. Glas ist der Schritt über die Grenze vom Leben zum Tod. Der erneute Gebrauch eines Suchtmittels ist der Beginn einer fortschreitenden Selbstzerstörung und er führt zum Verlust von allem, was in der Zeit der Abstinenz gewachsen und neu geworden ist. Ebenso wahr ist es, dass der Rückfall in die Sucht im Kopf beginnt und dass ein Rückfall in altes Denken, Fühlen und Verhalten fast immer dem ersten Schluck vorausgeht.



Was bedeutet „Rückfall des Angehörigen“?

Auch der Rückfall des Angehörigen meint ein Wiederaufleben alter Denk-, Gefühls-, und Verhaltensmuster. Was heißt das? Zunächst möchte ich sagen, was nicht gemeint ist. Was immer der Angehörige falsch macht, wenn in einem übertragenen Sinne vom Rückfall die Rede ist, dann hat das nichts mit Verhaltensweisen zu tun, die der Abhängige als Ausrede für seinen Rückfall in die Sucht nimmt. 
Es geht vielmehr um eine eigene Krankheit, die sogenannte Co-Abhängigkeit. Zu meinen, der Rückfall des Angehörigen sei durch ein Fehlverhalten des Angehörigen verursacht, ist bereits co-abhängiges Denken und typisch für diese Krankheit.

 

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