Blaues Kreuz

Kassel e.V.

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Verleumdet einander nicht, ihr Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz; wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. Einer nur ist der Gesetzgeber, der die Macht hat, zu retten und zu verderben; wer bist du, dass du den anderen richtest? (Jakobus 4,11-12)

Im vorherigen Abschnitt hat uns Jakobus gesagt, dass wir uns vor Gott demütigen sollen. Nun fährt er fort mit: „Verleumdet einander nicht." Wenn wir uns vor Gott demütigen und mit Ihm ins Reine kommen, muss das dazu führen, dass wir auch mit anderen Menschen ins Reine kommen. Wenn wir mit anderen Menschen ins Reine gekommen sind, zeigt sich das an der Art, wie wir über sie reden. Also dürfen wir nicht schlecht übereinander reden und unsere Brüder richten.

 

William Barclay bemerkte, dass das Wort „verleumden" das alte griechische Wort katalalia übersetzt. „Katalalia ist die Sünde derer, die sich in Ecken treffen und in kleinen Gruppen versammeln und vertrauliche Informationen weitergeben, die den guten Namen derer zerstören, die nicht anwesend sind, um sich zu verteidigen." Einer, der schlecht über seinen Bruder redet, richtet seinen Bruder. Das ist aus zwei Gründen falsch. Erstens, es bricht das königliche Gesetz, dass wir einander lieben sollen. Zweitens, nimmt es sich das Recht auf Gericht, das nur Gott zusteht. Jakobus führt diesen Punkt sogar noch weiter: „Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz." Wenn wir unseren Bruder richten, stellen wir uns an die Stelle des Gesetzes, indem wir das Gesetz eigentlich richten. Das ist etwas, wozu wir keine Autorität haben, denn es gibt nur einen Gesetzgeber – also wer bist du, dass du den anderen richtest? Denke über diese Aussage nach: „Wer bist du, dass du den anderen richtest?" Auch das gehört zu derselben Demut, von der Jakobus in diesem Kapitel schreibt. Wenn wir eine angemessene Demut vor Gott haben, dann liegt es nicht bei uns, arrogant über unseren Bruder zu richten. Wenn wir erkennen, wer wir sind und wer Gott ist, ist es einfach, Ihm das Richten zu überlassen. Das ist angemessene Demut. Die richtige Art von Demut wird es leicht finden, gut über andere zu reden.

Von David Guzik

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