Blaues Kreuz

Kassel e.V.

DER ANFANG EINES MUTIGEN BRIEFES

„Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind." (Jakobus 1,1)

Der Brief des Jakobus an die christliche Welt ist bekannt für seinen Mut. Der Autor, hier einfach „Jakobus" genannt, betonte die Wichtigkeit eines lebendigen Glaubens, weil er wusste, dass nur ein solcher Glauben zur richtigen Beziehung mit Gott führt.

Im Neuen Testament werden einige Männer mit dem Namen Jakobus erwähnt, aber durch verlässliche Überlieferung kann man davon ausgehen, dass dieses Buch von dem Halbbruder Jesu (Matthäus 13,55) und dem Bruder des Judas (Judas 1) geschrieben wurde; er leitete die Gemeinde in Jerusalem (Apostelgeschichte 15,13).

Der Schreiber dieses Briefes ist derselbe Jakobus, der den auferstandenen Jesus sah (1.Korinther 15,7). Das war wahrscheinlich der Grund für seine Bekehrung, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Botschaft und die Mission Jesu Seinen Brüdern anscheinend gleichgültig (Johannes 7,5).

Doch als er dann Jesus folgte, folgte er mit großer Hingabe. Die frühe Kirchengeschichte erzählt, dass Jakobus ein solcher Beter war, dass an seinen Knien große und dicke Schwielen waren, so dass sie wie die Knie eines Kamels aussahen. Man sagt auch, dass er in Jerusalem als Märtyrer starb, als er von einer hohen Stelle des Tempels gestoßen wurde. Doch der Sturz war nicht tödlich, also hat man ihn am Boden erschlagen, trotz dass er für seine Angreifer betete.

Das Wissen, dass dieser Jakobus der Halbbruder von Jesus war, macht seine Vorstellung noch bedeutsamer: „Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus." Er präsentiert sich nicht als „Bruder von Jesus", sondern als „Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus." Jesus war nicht nur Jakobus` Bruder; viel wichtiger, Jesus war sein Herr.

„Knecht" ist ein wichtiges Wort. Es übersetzt das alte griechische Wort „doulos" und wird wahrscheinlich besser mit Sklave übersetzt.

„Herr" ist auch ein wichtiges Wort. Es übersetzt das alte griechische Wort „kurios". Es bedeutet einfach: der Herr eines doulos, und im Zusammenhang heißt das, dass Jakobus in Jesus Gott sah.

Jakobus schrieb seinen Brief an „die zwölf Stämme". Natürlich richtet sich der Brief an alle Christen; doch Jakobus schrieb diesen Brief wahrscheinlich bevor Nichtjuden in die Gemeinde kamen, oder zumindest bevor nichtjüdische Christen in erwähnenswerter Zahl auftauchten.

Da dies für die Christen geschrieben wurde, die zu dieser Zeit existierten, ist es auch ein Brief für uns heute. Einige denken, der Brief des Jakobus sei für Christen nicht wichtig, und manche zitieren Martin Luthers bekannte Meinung über Jakobus als einen „Brief voller Stroh". Aber Luther Bemerkung sollte im Zusammenhang gesehen werden. Er war manchmal frustriert darüber, dass diejenigen, die ihr Heil durch Werke erlangen wollten, bestimmte Verse aus Jakobus zitierten. Er wollte darauf hinweisen, dass nur wenig oder gar nichts im Jakobusbrief vom Evangelium des Gerechtwerdens durch Glauben sprach. An anderer Stelle schrieb Luther: „Den Brief des Jakobus . . . lobe ich und halte ihn für gut, und zwar deshalb, weil er keine Menschenlehre aufstellt und Gottes Gesetz eifrig treibt."

Martin Luther wusste und lehrte genau das, was das Buch des Jakobus lehrt. Das Folgende ist aus seiner Einleitung zum Römerbrief in Bezug darauf, den Glauben zu erhalten: „O es ist ein lebendig, geschäftig, tätig, mächtig Ding um den Glauben, dass es unmöglich ist, dass er nicht ohne Unterlass Gutes wirken sollte. Er fragt auch nicht, ob gute Werke zu tun sind, sondern ehe man fragt, hat er sie getan, und er ist immer im Tun. Wer aber nicht solche Werk tut, der ist ein glaubloser Mensch, tappt und sieht um sich nach dem Glauben und guten Werken und weiß weder was Glaube noch was gute Werke sind, wäscht und schwatzt doch viel Worte vom Glauben und von guten Werken."

Wir hören auf den Brief des Jakobus, weil er die Lehren von Jesus widerspiegelt. Es gibt mindestens 15 Anspielungen auf die Bergpredigt im Jakobusbrief. Diesen Brief schrieb ein Mann, der die Lehren von Jesus kannte und sie ernst nahm. Es ist ein Brief, der unsere Aufmerksamkeit verdient.

Von David Guzik

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