Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzen seid! Fühlt euer Elend, trauert und heult! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. (Jakobus 4,8-10)
Jakobus, inspiriert vom Heiligen Geist, gibt uns eine bemerkenswerte Verheißung: „Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch." Der Aufruf sich Gott zu nahen ist, sowohl eine Einladung als auch eine Verheißung. Es ist nicht gut, wenn man sich zwar Gottes Autorität unterwirft und den Angriffen des Teufels widersteht, aber sich dann Gott nicht naht. Wir haben ein Versprechen: Gott wird sich uns nahen, wenn wir uns Ihm nahen.
Adam Clarke hat es gut ausgedrückt: „Wenn eine Seele sich aufmacht Gott zu suchen, dann macht Gott sich auf, dieser Seele zu begegnen; also während wir uns Ihm nähern, nähert Er sich uns."
Was bedeutet es, sich Gott zu nahen? Spurgeon drückte das so aus:
Auf eine Art zeigt der Text den Unterschied zwischen dem Alten Bund und dem Neuen Bund. Im Alten Bund sagte Gott zu Mose, er solle näher an den brennenden Busch herankommen und seine Schuhe ausziehen. Unter dem Neuen Bund sagt Gott zu dem Sünder: „Naht euch zu mir, so will ich mich zu euch nahen." Der Boden zwischen Gott und dem Sünder ist nun mit dem Blut von Jesus gesprenkelt, und auf diesem Blut können wir näher treten. Dies zeigt auch, was Jesus für die Sünder tun will. Es heißt hier nicht: „Naht euch zu Gott und Er wird euch retten" oder „Naht euch zu Gott und Er wird euch vergeben", obwohl beides wahr ist. Aber was Gott wirklich will, ist dem Menschen nah zu sein; Er will eine enge Beziehung und Gemeinschaft mit dem Einzelnen. Jakobus erinnert uns weiter an einen wichtigen Aspekt des sich Gott nähern: „Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid. Fühlt euer Elend, trauert und heult!" Wenn wir uns Gott nähern, werden wir von unserer Sünde überführt. Also trauern und heulen wir, wie es angemessen ist, wenn wir unsere Sünde erkannt haben, und wir müssen Reinigung beim Kreuz finden. Jakobus schließt mit diesem Gedanken: „Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen." Wenn wir als Sünder vor den Heiligen Gott treten (nicht als selbstgerechte Religiöse, von denen Jesus in Lukas 18,10-14 spricht), demütigen wir uns in angemessener Weise vor Gott. Dann wird Er uns erhöhen, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt Er Gnade; und Gnade – die unverdiente Gunst von Gott - erhöht uns immer.
Lass dich erhöhen – indem du dich selbst vor Gottes Augen demütigst.
Von David Guzik