Blaues Kreuz

Kassel e.V.

GNADE FÜR DEN DEMÜTIGEN

Umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade." (Jakobus 4,6) 

Diesen wundervollen Vers schauen wir uns ganz genau an. Zuerst haben wir uns mit dem Gedanken „umso reicher aber ist die Gnade" beschäftigt. Dann haben wir uns gefragt, was „Gott widersteht dem Hochmütigen" heißt. Und nun wollen wir uns einen gesegneten Kontrast anschauen;

 es ist wahr, dass Gott den Hochmütigen widersteht, aber den Demütigen Gnade gibt.  In Gottes Gnade zu stehen heißt, in Seiner Gunst und Annahme zu sein. Wie können wir zu dieser Gunst kommen? Während wir aufwachsen lernen wir, wie man zu Gunst und Annahme bei den Menschen kommt. Wir lernen, wie man die Menschen zufrieden stellt. Das mag funktionieren, aber es funktioniert überhaupt nicht, wenn wir Gottes Gunst haben wollen. Wir können Gottes Gnade nicht durch unsere Bemühungen, gut zu sein, bekommen, noch können wir durch Geld, das wir in Sein Reich investieren, Seine Anerkennung verdienen.  Wir kommen an den Ort der Gnade, Gunst und Annahme durch Glauben. Wenn wir im Glauben zu Jesus  kommen, gibt Er uns die Gnade Gottes. So einfach ist das. So wie Paulus sagte: „Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben ist." (1. Korinther 1,4)  Bei dieser Art von direktem Zugang zu Gottes Gunst, fragt man sich, warum die Leute nicht Schlange stehen, um diese Gnade von Gott zu bekommen. Stell dir mal vor, das würde öffentlich verkündet: „Jeder, der sich nächsten Mittwoch um 12.00 Uhr beim Kanzleramt einfindet, wird ein besonderer Freund der Kanzlerin."  Sicher gäbe es eine kilometerlange Schlange. Also warum reagieren die Leute nicht so auf Gottes Angebot?  Der hochmütige Mann oder die hochmütige Frau lehnt die Gnade ab, weil sie für sie oder ihn nichts Gutes oder Wertvolles hat.  Gnade ist, laut Definition, unverdiente Gunst, die unabhängig von jedem Wert des Empfängers gegeben wird. Ein hochmütiger Mensch möchte nichts mit einem System zu tun haben, das sich nicht darauf bezieht, wie toll er ist, also lehnt die hochmütige Person die Gnade ab und deshalb widersteht Gott ihm. Gnade und Hochmut sind unversöhnliche Feinde, denn Hochmut fordert Ehre für seinen eigenen Wert zu bekommen, und die Gnade lehnt dies ab.   Andererseits erkennt der Demütige seine eigene Wertlosigkeit und seine komplette Unfähigkeit wertvoll zu sein. Doch halten sie sich für gesegnet nach einem Prinzip, das außerhalb ihnen selbst liegt.  Sie sagen: „Gott, sei mir Sünder gnädig", und sie wissen, dass Gott ihnen nichts schuldet außer Zorn. Wenn sie mit dieser Demut zu Gott kommen, finden sie Seine Gunst und Annahme. Alle, die mit diesem ehrlichen Erkennen ihrer Wertlosigkeit zu Gott kommen erwartet das.   Es ist nicht so, dass wir die Gnade durch unsere bemerkenswerte Demut verdienen. Der Demütige ist vielmehr auf natürliche Weise offen für Gottes Gnade, die in Christus gegeben ist. Hochmut beweist, dass wir grundsätzlich nicht mit Gottes Plan der Gnade übereinstimmen, weil er nicht auf Verdienen beruht. Demut beweist, dass wir mit Seinem Plan übereinstimmen, indem wir sowohl unsere Wertlosigkeit als auch Gottes Größe erkennen. Also – was machen wir? Wir legen den Hochmut ab und genießen in Demut Gottes Gnade. „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade."  

 Von David Guzik