Blaues Kreuz

Kassel e.V.

DAS VOLLKOMMENE WERK DES AUSHARRENS

„Meine Brüder, erachtet es für lauter Freude,  wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt.

Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt." (Jakobus 1,2-4) 

Jakobus beginnt seinen Brief mit einer bemerkenswerten Aussage.

 

Er will, dass Christen – diejenigen, die seine Brüder sind – es „für lauter Freude erachten, wenn ihr in mancherlei Anfechtung geratet." Daran erkennen wir, dass Jakobus Anfechtungen für unumgänglich hielt. Er sagt „wenn" und nicht „falls" ihr in Anfechtung fallt. Gleichzeitig sind diese Anfechtungen ein Grund zur Freude und keine Niederlage. Wir können uns mitten in der Anfechtung freuen, weil diese Ausharren bewirken. 

„Ausharren" übersetzt das griechische Wort „hupomone". Dieses Wort beschreibt kein passives Warten, sondern ein aktives Aushalten. Es spricht hier nicht davon, still in einem Wartezimmer beim Doktor zu sitzen, sondern von der Ausdauer, die dir hilft, einen Marathon durchzuhalten. 

Dieses altgriechische Wort kommt von hupo (unter) und meno (bleiben, ertragen, andauern). Ursprünglich heißt es, unter etwas bleiben. Es hat etwas von jemandem, der unter einer schweren Last ist, und der mutig darunter bleibt, anstatt dass er versucht, dieser Last zu entkommen. Der antike Philosoph Philo nannte hupomone „die Königin der Tugenden". Gott möchte davon mehr und mehr im Leben Seiner Kinder hervorbringen. 

Doch wir bemerken auch, dass es heißt: „da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt".

Der Glaube wird durch Anfechtungen gestestet, nicht produziert.

Anfechtungen zeigen, was für einen Glauben wir haben. Nicht, weil Gott nicht weiß, wie viel Glauben wir haben, sondern damit unser Glaube für uns selbst und andere sichtbar wird. 

Wir sehen, dass es der Glaube ist, der geprüft wird, und das zeigt, dass der Glaube wichtig und wertvoll ist – denn nur wertvolle Dinge werden gründlich geprüft. Charles Spurgeon sagte zu diesem

Punkt: „Der Glaube ist genauso lebensnotwendig für die Errettung wie das Herz  lebensnotwendig für den Körper ist: daher zielen die Speere des Feindes hauptsächlich auf diese grundlegende Gnade." 

Wenn Anfechtungen keinen Glauben produzieren, was dann?

Römer 10,17 sagt es uns: „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort." Der Glaube entwickelt sich auf übernatürliche Weise, wenn wir Gottes Wort hören, es verstehen und darauf vertrauen. 

Wir sehen das deutlicher in den Worten „standhaftes Ausharren bewirkt." Anfechtungen bewirken keinen Glauben, aber wenn Anfechtungen im Glauben angenommen werden, bewirken sie Ausharren. Dennoch kommt das Ausharren nicht automatisch mit der Anfechtung. Wenn Schwierigkeiten mit einer Einstellung von Unglauben und Gemurre angenommen werden, können Anfechtungen zu Bitterkeit und Entmutigung führen. Deshalb rät uns Jakobus, sie „für lauter Freude" zu erachten. Es für Freude zu erachten ist die Antwort des Glaubens auf eine Zeit der Anfechtung. Er sagt uns nicht, dass wir die Anfechtung toll finden sollen, oder dass wir Freude empfinden sollen – sondern, dass wir uns dazu entscheiden sollen, sie für lauter Freude zu erachten. 

Bemerke die letzten Worte dieser kurzen Textstelle: „Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt." Das Werk des Ausharrens geschieht langsam und muss vollständig erblühen. Standhaftes Ausharren ist das Merkmal einer Person, die „vollkommen und vollständig" ist und der es „an nichts mangelt".

 Man könnte sagen, dass das standhafte Ausharren sich der Anfechtung, unter der wir sind, anpassen muss. Eine Brücke muss über den ganzen Fluss gehen; es ist nicht gut, wenn sie ein paar Meter vorher endet. Oft sind wir in einer solchen Eile, dass wir das standhafte Ausharren nicht zum vollkommenen Werk werden lassen. Nimm das als Gebet für diese Woche: „Herr, lass mich langsamer werden, damit das Ausharren zu einem vollkommenen Werk in mir wird."

 Von David Guzik

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