Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, der aber von euch zurückbehalten worden ist, er schreit, und das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen! Ihr habt euch dem Genuss hingegeben und üppig gelebt auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag! Ihr habt den Gerechten verurteilt, ihn getötet; er hat euch nicht widerstanden. (Jakobus
5,4-6)
Im vorangegangenen Abschnitt hat uns Jakobus vor dem Vertrauen in Reichtum gewarnt. Nun spricht er zu denen, die wohl am ehesten auf Reichtum vertrauen – den Reichen.
Jakobus ermahnt die Reichen, die ihren Reichtum dazu benutzen, andere zu unterdrücken: „Der Lohn der Arbeiter, . . . der von euch zurückbehalten worden ist." Sie hatten den Lohn der Arbeiter behalten. Sie führten ein ausschweifendes Leben ohne Rücksicht auf andere (so wie der Mann in der Geschichte Jesu über den Reichen und Lazarus in Lukas 16, 19-31). Sie hatten in ihrer Position der Macht verdammt und getötet.
Doch Jakobus warnt sie: „Das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen." Der Ausdruck „Herr der Heerscharen" (auch in Römer 9,29 und Jesaja 1,9) bedeutet „Herr der Armeen", besonders im Sinn von himmlischen Armeen von Engeln; Es beschreibt Gott als Krieger, als Oberkommandeur aller himmlischen Armeen.
Der Gebrauch dieses Titels war dazu gedacht, diese ungerechten Reichen zu warnen. Das Rufen dieser unterdrückten Menschen war dem Gott zu Ohren gekommen, der himmlische Armeen befehligt; dem Gott der Macht und Stärke und des Gerichts.
Und folgendes sagt der Gott dieser Armeen: „Ihr habt den Gerechten verurteilt, ihn getötet; er hat euch nicht widerstanden." Oft ist es so, dass die Armen und Wehrlosen dieser Welt keine Gerechtigkeit erfahren. Aber Gott hört ihr Klagen, und Er garantiert uns, dass Er alles Falsche ins Richtige umkehrt und jeder Ungerechtigkeit entgegnet.
Die Bibel zeigt uns genug gottgefällige Leute, die reich waren (so wie Abraham, Hiob und König David), also wissen wir, dass das, was Jakobus schrieb, nicht auf alle Reichen dieser Welt zutrifft. Die Bibel – und die Erfahrung – zeigt uns, dass die Reichen in der Versuchung stehen, ihren Reichtum dazu zu benutzen, andere zu unterdrücken und zu betrügen. Es ist eine Versuchung, die wir ernst nehmen sollten.
Am allerwichtigsten für uns ist es, zu verstehen, dass Gott ein Gott der Gerechtigkeit ist. Der Reichtum der ganzen Welt kann den göttlichen Richter nicht beeinflussen, also ist es weise von uns, wenn wir uns vor dem Herrn der Heerscharen demütigen – und den Reichtum, den wir besitzen, zum Guten einsetzen.
Von David Guzik