Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!
Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.
(Jakobus 5,15-16)
Im vorigen Vers schrieb Jakobus davon, dass der Kranke um Gebet bitten soll und dass den Notleidenden unter Gottes Kindern Gebet angeboten werden soll. Nun schreibt Jakobus über das Ergebnis von Gebet: „Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten."
Viele haben sich gefragt, ob Jakobus hier Heilung für den, der im Glauben betet, garantiert. Einige interpretierten das Wort „retten"
nicht so, dass es unbedingt Heilung bedeutet, sondern beziehen sich auf die letztendliche Wiederauferstehung. Die Vergebung der Sünden entspricht dem Gedanken, dass Jakobus hier eine geistliche Heilung meint, nicht unbedingt eine körperliche Heilung.
Doch der Zusammenhang dieser Aussage zeigt, dass Jakobus die körperliche Heilung hier als Antwort auf Gebet nicht ausschließt, auch wenn es so scheint, als ob er hier von etwas Größerem spricht als nur körperliche Heilung. Wir sollten für andere im Glauben beten und erwarten, dass Gott sie heilen wird und dann die Sache in Gottes Hände legen.
Gott bewirkt nicht nach jedem Gebet im Glauben sofortige Heilung, und die Gründe dafür sind verborgen in Gottes Herz. Und doch werden viele deshalb nicht geheilt, weil niemand mit ihnen das Gebet des Glaubens betet. Der beste Ansatz für einen Kranken zu beten ist der, mit demütiger Zuversicht zu beten, dass er geheilt wird, bis Gott ganz deutlich macht, dass dies nicht Sein Wille ist.
Wenn wir gebetet haben, überlassen wir die Sache Gott.
Oft beten wir nicht, weil wir um Gottes Ruf besorgt sind, falls keine Heilung passiert. Wir sollten aber daran denken, dass Gott groß genug ist, sich selbst um Seinen Ruf zu kümmern.
Stattdessen sollten wir einfach das tun, was Jakobus hier sagt:
„Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist." Indem er über das Gebet für die Leidenden, für die Kranken und für die Sünder schreibt, deutet Jakobus auf die Effektivität von Gebet hin – wenn es ernst gemeint ist und von einem Gerechten gesprochen wird.
Das „ernstlich" wird hier stark betont. Viele unserer Gebete sind nicht effektiv, weil sie nicht ernst gemeint sind. Sie werden mit einer lauwarmen Einstellung gesprochen, die eigentlich Gott um etwas bittet, das uns gar nicht wichtig ist. Effektives Gebet muss ernst sein, nicht weil wir einen widerwilligen Gott durch Emotionen überzeugen müssen, sondern weil wir Gottes Herz dadurch gewinnen müssen, dass uns Dinge wichtig sind, die Ihm wichtig sind.
Zusätzlich wird effektives Gebet von einem Gerechten gesprochen.
Das ist jemand, der erkannt hat, dass die Grundlage seiner Gerechtigkeit in Jesus liegt, und dessen Lebenswandel mit der Gerechtigkeit, die er in Jesus hat, übereinstimmt.
Diese Art von Gebet „vermag viel". Die Antwort darauf wird der Weisheit und den Plänen der Menschen entsprechen und nicht unbedingt über seine Erwartungen hinausgehen, aber es vermag viel. Gott hat es verheißen.
Von David Guzik