Indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck mit aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen, auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen, für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich freimütig rede, wie ich reden soll. (Epheser 6,18-20)
Der Apostel Paulus bezieht das, was wir im christlichen Leben brauchen, auf die Rüstung, die ein römischer Soldat brauchte und trug. Nun, erzählt uns Paulus, was wir mit dieser geistlichen Waffenrüstung tun sollen; wie wir damit handeln.
Hauptsächlich geschieht das durch Gebet: „indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet." Der Gedanke dahinter ist jede Art von Gebet oder ein Gebet nach dem anderen. Wir sollten jedes Gebet gebrauchen, das wir uns vorstellen können.
Gebetsgemeinschaften, alleine, stille Gebete, ausrufende Gebete, Gebete beim Spaziergang, Gebete auf den Knien, redegewandte Gebete, seufzende Gebete, andauernde Gebete, inbrünstige Gebete – einfach alle Gebete.
Man kann sagen, dass geistliche Kraft und die Waffenrüstung Gottes durch Gebet arbeiten. In der Theorie kann ein Christ, der wenig betet, stark sein und die Waffenrüstung tragen – aber in den Kampf zieht er nur durch Gebet.
Oft beten wir nicht, weil wir einfach zu sehr in unsere eigenen Fähigkeiten vertrauen. Am Anfang des zweiten Weltkriegs sagte Winston Churchill zu den Briten: „Ich muss zur Vorsicht ermahnen, denn nach Feigheit und Betrug ist die Selbstüberschätzung, die zu Nachlässigkeit und Faulheit führt, das schlimmste Vergehen im Krieg." Das gilt besonders für den geistlichen Kampf.
Paulus erinnert uns daran, dass wir „für alle Heiligen" beten sollen. Wir können nicht nur für uns selbst geistlich kämpfen, sondern auch für andere. Dem Soldaten geht es nicht nur um seine eigene Sicherheit. Er will instinktiv andere beschützen und für sie kämpfen.
Nachdem Paulus darüber geschrieben hat, dass wir im geistlichen Kampf auch für andere kämpfen, bittet er seine Leser für ihn zu
beten: „auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde."
Paulus hätte um Gebet für viele Dinge bitten können, aber er wollte, dass sie dafür beten.
Man könnte sich vorstellen, dass Paulus um viele Dinge bitten wollte, so wie Befreiung aus der Gefangenschaft oder andere Erleichterungen. Doch sein Herz und sein Verstand sind auf seine Verantwortung als Botschafter des Evangeliums ausgerichtet.
Wahrscheinlich hat er seine bevorstehende Verteidigung vor Cäsar im Sinn.
Insbesondere bittet Paulus, dass er „freimütig" rede. Der Gedanke hinter freimütig ist eine klare Sprache. Paulus bittet um Gebet dafür, dass er das Evangelium deutlich und mit einer furchtlosen Macht verkündigen kann. Man kann leicht das eine oder das andere vergessen.
Das alles ist auch geistlicher Kampf. Wenn Paulus in schwierigen Umständen predigte, hatte er es direkt mit geistlichem Kampf zu tun, und er wusste, dass das Gebet anderer ihm in diesem Kampf helfen würde. Wenn du etwas mit Gottes Waffenrüstung tun willst, dann bete!
Von David Guzik