„Und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus." (1. Johannes 1,3)
Der Gedanke von Gemeinschaft ist einer der wichtigsten in der Bibel. Im Neuen Testament übersetzt es das altgriechische Wort „koinonia", was Teilen, Zusammenhalt und gemeinsames Leben bedeutet. Es geht um eine lebendige, atmende, liebende Beziehung zu einer Person.
In 1. Johannes 1,3 sagt Johannes einfach und kühn, dass wir „Gemeinschaft . . . mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus" haben können. Zu hören, dass man diese Art von Beziehung zu Gott haben kann, war wahrscheinlich für viele von Johannes` Lesern schockierend, und auch uns sollte das verblüffen. Den Griechen war Gemeinschaft sehr wichtig, aber sie war auf Menschen beschränkt – der Gedanke an eine so enge Beziehung zu Gott war revolutionär. Zur Zeit des Johannes wussten viele Leute nicht, dass Gemeinschaft mit Gott möglich oder wünschenswert war. Jesus begann dieselbe Art von Revolution unter den Juden, als Er die Menschen dazu einlud, Gott „Vater" zu nennen (Matthäus 6,9). Wir können wirklich eine lebendige, atmende Verbindung mit Gott dem Vater und mit Jesus Christus haben. Er kann nicht nur unser Retter sein, sondern auch unser Freund und unser engster Vertrauter.
Um ehrlich zu sein, das ist für viele Menschen total unangenehm.
Manchmal deshalb, weil sie nicht wissen, wer Gott ist, und eine Einladung, eine „persönliche Beziehung mit Gott" zu haben ist für sie genauso erstrebenswert wie wenn man einem Achtklässler sagt, er könne „eine persönliche Beziehung zu dem stellvertretenden Direktor haben". Aber wenn wir die Größe, die Güte und die Herrlichkeit Gottes kennen, wollen wir eine Beziehung zu Ihm haben.
Andere lehnen diese Beziehung zu Gott ab, weil sie sich so weit weg von Ihm fühlen. Sie wünschen sich diese Beziehung, aber sie fühlen sich unqualifiziert. Doch durch das, was Jesus am Kreuz tat, machte Gott es für uns möglich, Ihm nahe zu kommen. Und das ist nur möglich, weil Jesus der ist, den Johannes uns in 1. Johannes
1,1-2 beschreibt: der ewige Gott. Wenn dich jemand dazu einladen würde, eine „persönliche Beziehung" zu Napoleon oder Alexander dem Großen oder Abraham Lincoln zu haben – oder sogar zu Mose oder dem Apostel Paulus – würden wir sie für verrückt, oder zumindest für dumm halten. Man kann keine echte „geistliche"
Beziehung zu einem Toten haben. Aber mit dem ewigen Gott, der Mensch wurde, können wir das.
Auf eine Art beeinflusst diese Beziehung mit Gott Seinen großen Plan für die Ewigkeit. Gottes Absicht, als Er die Welt kreierte, als Er die Menschen nach Seinem Bild schuf, als Er den Fall der Menschheit zuließ und für Erlösung sorgte, war um eine echte Beziehung zu uns zu haben. Ich frage mich, ob Gott nicht manchmal frustriert ist, weil wir - wie verwöhnte Kinder – oft Seine Gaben annehmen ohne Zeit mit Ihm verbringen zu wollen und unsere Verbindung zu Ihm vertiefen zu wollen.
Doch warum würde Gott eine Beziehung zu mir haben wollen? Weil Er mich liebt. Warum liebt Er mich? Weil Er es tut. Alle Gründe dafür liegen in Ihm, nicht in uns. Nimm dir heute etwas Zeit – vielleicht nur einen kleinen Moment – um in Gottes` Gegenwart ruhig zu sein, und bitte Ihn deine Beziehung zu Ihm zu vertiefen.
Das erfüllt die Absicht, warum Er dich erschuf.
Von David Guzik