„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit." (1. Johannes 1,9)
Es ist eine bevorzugte Szene in Kriminalfilmen: der Verdächtige wird in den leeren Verhörraum gebracht, und in grellem Licht und von furchteinflößenden Polizisten wird ihm gesagt, er soll gestehen.
Währendessen schaut der Chef durch eine verspiegelte Scheibe und wartet auf die Worte, die den Verdacht bestätigen.
Wenn du gesündigt hast, fühlst du dich dann wie ein Verdächtiger, der von Gott beobachtet wird, und denkst du, Er wartet, dass du dein Geständnis ablegst? Wenn dem so ist, dann verstehst du nicht, worum es bei dem Bekennen geht. Gott will nicht, dass wir unsere Sünden bekennen, damit Er uns verdammen kann oder uns ins Gefängnis stecken kann. Gott will, dass wir bekennen, damit die Beziehung zu Ihm wiederhergestellt werden kann und die Sünde nicht mehr im Weg ist. Die Verheißung ist klar: „wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt." Obwohl die Sünde präsent ist, muss sie unsere Beziehung zu Gott nicht behindern – wir können komplett gereinigt werden („von aller Ungerechtigkeit"), wenn wir unsere Sünden bekennen.
Bekennen heißt „dasselbe sagen wie". Wenn wir unsere Sünde bekennen, sind wir bereit dasselbe über die Sünde zu sagen (und zu glauben), wie was Gott darüber sagt. Die Geschichte von Jesus über den religiösen Mann und den Sünder, der betete, zeigt das.
Der Pharisäer prahlte damit, wie gerecht er war, während der Sünder nur sagte: „Gott, sei mir Sünder gnädig" (Lukas 18,10-14).
Der, der seine Sünde bekannte, stimmte mit Gott darin überein, wie schlecht er war.
In diesem Abschnitt von 1. Johannes ist das Verb „bekennen" in der Gegenwartsform. Das heißt, wir sollten immer wieder unsere Sünden bekennen. Hier geht es nicht um ein „ein für alle Mal"
Geständnis bei unserer Bekehrung. Wenn man getauft wird, bekennt man seine Sünden, indem man erkennt, dass man gereinigt uns wiedergeboren werden muss. Wenn man am Abendmahl teilnimmt, bekennt man seine Sünden, indem man sagt, dass man das Werk Jesu am Kreuz braucht, damit die Sünden weggenommen werden. Aber natürlich müssen wir unsere Sünden auf dem direkten Weg bekennen: indem wir vor Gott zugeben, dass wir gesündigt haben, und Ihn um Seine göttliche Vergebung bitten, basierend auf dem, was Jesus am Kreuz für uns tat.
Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass unsere Sünden nicht deshalb vergeben werden, weil wir sie bekennen. Wenn das der Fall wäre – wenn Vergebung für eine Sünde nur dann geschehen könnte, wenn man speziell diese Sünde bekennt – dann wären wir alle verdammt, denn es wäre uns unmöglich, jede Sünde, die wir jemals begangen haben, zu bekennen. Uns ist vergeben, weil unsere Strafe Jesus auferlegt wurde; wir werden durch Sein Blut gereinigt, nicht durch unser Bekenntnis. Das Bekennen von Sünde ist grundlegend um unsere Beziehung zu Gott zu erhalten, und davon spricht Johannes hier. Wenn Gott uns von Sünde überführt, behindert das unsere Gemeinschaft mit Ihm; wir müssen sie bekennen und Vergebung und Reinigung empfangen um unsere Beziehung zu Gott ohne Behinderung weiterzuführen.
Das Beste ist, dass diese Aufforderung eine wundervolle Verheißung mit sich bringt: „Er ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt." Durch Jesu Werk ist die Gerechtigkeit Gottes unser Freund, die uns versichert, dass uns vergeben wird, weil Jesus die Strafe für unsere Sünden gezahlt hat. Gott ist treu und vergibt uns im Lichte dessen, was Jesus am Kreuz für uns tat. Also halte deine Beziehung zu Gott heute ohne Hindernisse. Nimm Ihn beim Wort, dass Er vergibt, wenn wir wirklich bekennen.
Von David Guzik