Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden! Denn wir alle verfehlen uns vielfach; wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. (Jakobus 3,1-2)
Jakobus schrieb über den Beweis für einen lebendigen Glauben, die Art von Glauben, der uns für die Ewigkeit rettet und der uns in diesem Leben etwas nützt. Wenn wir nun zu Kapitel 3 übergehen, sehen wir, dass Jakobus sich auf einen Aspekt des lebendigen Glaubens konzentriert: und zwar hat es Einfluss darauf, wie wir reden.
Er beginnt mit: „Werdet nicht in großer Zahl Lehrer." Jakobus sprach eine ernste Warnung aus für die, die Lehrer in der Gemeinde werden wollen." Sie müssen diese Verantwortung sehr ernst nehmen, denn ihre Verantwortlichkeit ist größer, und sie erwartet ein strengeres Gericht.
Es ist einfach, die Position eines Lehrers in der Gemeinde auf die leichte Schulter zu nehmen und nicht zu bedenken, was es heißt, diese Verantwortung zu tragen. Jesus warnte „wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern." (Lukas 12,48)
Die Worte von Jesus und Jakobus erinnern uns daran, dass Lehrer in Gottes Gemeinde zu sein mehr verlangt, als natürliche und geistliche Gaben; es gibt die zusätzliche Dimension eines angemessenen Charakters und Lebensstils. Darum werden Lehrer sowohl mehr geprüft als auch strenger gerichtet.
Dann erklärt Jakobus einen weiteren Grund dafür, warum es für Lehrer so wichtig ist, das so ernst zu nehmen. Er erinnert uns:
„Denn wir alle verfehlen uns vielfach." Die höhere Verantwortlichkeit eines Lehrers ist vor allem im Licht unserer Schwäche ziemlich ernüchternd. Denn schließlich „verfehlen wir uns vielfach." Das Wort aus dem griechischen, das hier mit „verfehlen" übersetzt wird, meint nicht einen fatalen Fall, sondern etwas, das uns stolpern lässt und uns an geistlichem Wachstum hindert.
Bemerke, dass Jakobus schreibt: „Wir" und nicht „Sie". „Wir alle verfehlen uns" heißt, dass Jakobus sich da mit einschließt. Doch er entschuldigt sein oder unser Stolpern nicht. Wir wissen, dass wir alle stolpern, aber wir sollten alle an einem besseren Weg mit dem Herrn mit weniger Gestolpere arbeiten.
Dann zeigt Jakobus einen Weg auf, wie man geistliche Reife bei Lehrern und allen Christen messen kann: „Wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann." Wir verfehlen uns im Wort wegen uns selbst, mit unserer Prahlerei, unseren Übertreibungen und bruchstückhaften Erzählungen. Wir verfehlen uns im Wort bei anderen, mit unserer Kritik, unserem Geläster, unseren Verleumdungen, unserer Grausamkeit, unseren zwei Gesichtern, unserem Zorn; oder mit Schmeicheleien und nicht ernst gemeinten Worten um Gunst zu erlangen.
Sich nicht im Wort verfehlen zeigt echte geistliche Reife. Das ist besonders wichtig für Lehrer, die so viel mehr Gelegenheit haben, mit ihrer Zunge zu sündigen.
Man könnte zu jedem Lehrer sagen: Pass auf, was du sagst. Deine Worte sind wichtig. Das ist etwas, was wir alle hören müssen, wie Jakobus es im folgenden Abschnitt erklärt. Doch es ist besonders wichtig für Lehrer; durch ihre Worte können sie helfen oder verletzen, jetzt und in Ewigkeit.
Von David Guzik