Blaues Kreuz

Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben – sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. (Jakobus 3,3-5a)

In den vorherigen Sätzen erinnerte Jakobus an die hohe Verantwortung, die Lehrer haben, dass sie mit ihren Worten keinen Schaden anrichten. Nun erweitert er diesen Gedanken auf jeden, nicht nur Lehrer – und Jakobus betont die Macht der Zunge.

Das Bild ist leicht zu verstehen: „Den Pferden legen wir Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen." Ein starkes Pferd kann durch ein kleines Teil in seinem Maul kontrolliert werden. „Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben, sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will." Ein großes Schiff wird von einem kleinen Ruder gesteuert. Wenn wir die Kontrolle über unsere Zunge haben, haben wir auch uns selbst unter Kontrolle. Wer die Zunge im Zaum halten kann, kann auch den ganzen Leib im Zaum halten (Jakobus 3,2).

Der Zaum und das Ruder sind klein, aber sehr wichtig. Wenn sie nicht richtig kontrolliert werden, dann ist das Pferd oder das ganze Schiff außer Kontrolle. Genauso ist es für etwas so kleines wie die Zunge möglich eine enorme Macht zu haben, entweder zum Guten oder zum Bösen.

Doch bemerke: wenn du ein widerspenstiges Pferd hast, löst du das Problem nicht, indem du es im Stall lässt. Wenn du ein schwer steuerbares Schiff hast, löst du das Problem nicht, indem du es im Hafen angebunden lässt. Genauso ist ein Schweigegelübde nicht die ultimative Antwort auf eine zu lockere Zunge.

Wenn die Zunge wie ein Zaum im Maul eines Pferdes oder wie ein Ruder eines Schiffes ist, stellt sich die Frage: wer oder was hält die Zügel oder wer oder was steuert das Ruder? Einige Menschen haben die Hände nicht am Zügel oder am Ruder, und deshalb sagen sie, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Andere lassen ihre Zunge von ihren Gefühlen führen und sagen was sie gerade im Moment fühlen. Einige lassen ihre Zunge das tun, was ihnen ihre niederen Triebe sagen und fluchen und lästern.

Jakobus deutet darauf hin, dass wir den Heiligen Geist haben, der durch den neuen Menschen arbeitet und der Seine Hände an den Zaum und das Ruder unserer Zunge legt. Mit dieser Führung für die kleine Zunge, wird auch etwas Größeres geführt – die Macht und das Potential unserer Worte – Gutes zu tun und Gott in dieser Welt Ehre zu bringen. Entscheide dich, dich heute dem Geist Gottes und Seiner führenden Hand hinzugeben.

Von David Guzik