Blaues Kreuz

Kassel e.V.

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So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer – welch großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt. (Jakobus 3,5-6)

 

Wenn Jakobus hier die Zunge mit einem Feuer vergleicht, meint er das nicht positiv. Er dachte an ein zerstörerisches, vernichtendes Feuer – er dachte daran, wie das gesprochene Wort zerstören und vernichten kann. „Siehe, ein kleines Feuer – welch großen Wald zündet es an!

Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit." Das Feuer der Zunge hat schon viele verbrannt.

 

Kindern wird gesagt: „Stöcke und Steine können Knochen brechen, aber Worte tun nicht weh." Doch dieser Spruch ist nicht wahr; der bittere Schmerz, den wir fühlen, wenn Worte gegen uns gesprochen werden, kann ein Leben lang anhalten, viel länger, als ein Knochen zum heilen braucht.

 

So wie ein großes Pferd durch ein kleines Teil in seinem Maul kontrolliert werden kann; so wie ein großes Schiff durch ein kleines Ruder gesteuert werden kann, so kann auch ein ganzer Wald durch einen kleinen Funken zerstört werden.

 

Was andere zu uns sagen, und was wir zu anderen sagen, kann lange Zeit anhalten, zum Guten und zum Bösen. Eine beiläufige sarkastische oder kritisierende Bemerkung kann eine bleibende Verletzung für eine andere Person bedeuten. Eine Ermutigung zur rechten Zeit oder ein Kompliment kann jemanden für den Rest seines Lebens inspirieren.

 

Das Buch der Sprüche spricht von einer Person, die die zerstörerische Macht seiner Worte nicht bedenkt. „Wie ein Wahnsinniger, der feurige und todbringende Pfeile abschießt, so ist ein Mensch, der seinen nächsten betrügt und dann spricht: „Ich habe nur gescherzt!" (Sprüche 26,18-19)

 

Nochmal, Jakobus sagt nicht, dass wir nichts mehr sagen sollen oder ein Schweigegelübde auf uns nehmen sollen; oft wäre das einfacher als uns in Selbstkontrolle über die Zunge zu üben. Der Zaum, das Ruder und das Feuer, sie alle können viel Gutes tun, wenn sie richtig kontrolliert werden.

 

Doch Jakobus sagt zu Recht: „Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit." Es gibt nicht viele Sünden, die nicht auf irgendeine Weise mit Reden zu tun haben. Das gibt uns umso mehr Grund nach Weisheit zu streben, wenn darum geht, was wir sagen. Eine große Quelle der Weisheit in der Bibel ist das Buch der Sprüche, und es hat viel zu sagen über das gesprochene Wort.

Man kann sagen, dass Jakobus das, was in den Sprüchen in Bezug auf die Zunge sagt, wiedergibt:

 

„Wo viele Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, der ist klug. Die Zunge des Gerechten ist erlesenes Silber; das Herz der Gottlosen ist wenig wert. Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Toren sterben durch Unverstand." (Sprüche 10,19-21)

 

„Kummer drückt das Herz eines Menschen nieder, aber ein gutes Wort erfreut es." (Sprüche 12,25)

 

„Freundliche Worte sind wie Honigseim, süß für die Seele und heilsam für das Gebein." (Sprüche 16,24)

 

„Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, der wird ihre Frucht essen." (Sprüche 18,21)

 

Gott hat große Macht in das gesprochene Wort gegeben – selbst die Macht über Tod und Leben. Gebrauchst du diese Macht zum Guten, oder zum Runterziehen?

 

Von David Guzik

 

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