„Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!"
(Jakobus 3,7-8)
In diesem Abschnitt, in dem Jakobus uns vor der zerstörerischen Kraft der Worte, die wir sagen, warnt, sehen wir immer wieder die Macht der Zunge. Hier sagt Jakobus, dass die Zunge nicht bezwungen werden kann. Es scheint, dass niemand über seine Worte die vollständige Kontrolle hat.
Jakobus versucht diesen Punkt deutlich zu machen, indem er ein Beispiel aus dem Tierreich nimmt: „Jede Art der wilden Tiere und Vögel . . . ist bezwungen worden von der menschlichen Natur."
Ein wildes Tier kann leichter bezwungen werden als die Zunge.
Jakobus sagt uns, dass die Zunge kein Mensch bezwingen kann.
Der menschliche Geist hat unglaubliche Fähigkeiten in Bezug auf Opfer und Selbstkontrolle. Manchmal hört man von einer verzweifelten Überlebensgeschichte, wo jemand seinen Arm oder sein Bein abschneidet um unter einem Baum oder einem Felsen herauszukommen, der auf ihn gefallen war. Mit erstaunlichem Mut und Willen, amputieren sie sich selbst Gliedmaßen und schleppen sich zu medizinischer Hilfe. Doch derselbe Mann, der diesen Mut aufbringt, kann seine Zunge nicht bezwingen.
Doch bemerke was Jakobus schreibt: „Kein Mensch kann die Zunge bezwingen." Ein Mensch kann die Zunge nicht bezwingen, aber Gott, der in einem Mann oder einer Frau wirkt, kann es. Es stimmt, dass die Zunge unter die Macht und die Kontrolle des Heiligen Geistes gebracht werden kann. Man kann sagen, dass nur Gott selbst mächtiger ist als die menschliche Zunge!
Dann erinnert uns Jakobus daran, wie wichtig es ist die Zunge zu bezwingen. Er erzählt uns noch einmal was für einen Schaden unkontrollierte Worte anrichten: „das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!" Die unbezwingbare Zunge ist sogar noch gefährlicher, wenn wir an das tödliche Gift denken.
Diese kurzen Sätze von Jakobus führen uns zumindest zu einigen Anwendungspunkten.
Erstens: da ich weiß wie schwer es ist meine eigene Zunge zu bezwingen, muss ich gnädig und barmherzig mit anderen sein, die gemeine oder verletzende Dinge zu mir oder über mich sagen. Ich erinnere mich an viele Male, wo ich Worte sagte, die ich nicht wirklich so meinte, und von denen wünschte, dass die anderen sie vergessen. Sollte ich mich dann nicht dazu entscheiden eine unbedachte Sache, die jemand gesagt hat, zu vergessen?
Natürlich sollte ich das, und oft ist es auch ein wichtiger und schöner Aspekt christlicher Liebe.
Zweitens: wenn kein Mensch die Zunge bezwingen kann, lässt mich das an die Wichtigkeit davon denken, dass ich vom Heiligen Geist regiert werde. Habe ich mich bewusst Seiner Gegenwart in meinem Leben hingegeben? Habe ich Ihn eingeladen, der Herr über meine Worte zu sein? Das ist meine einzige Hoffnung die Zunge bezwingen zu können. Ich kann das nicht alleine; aber der Geist Gottes kann das in mir und durch mich tun.
Von David Guzik