Vor allem aber meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid; euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter das Gericht fallt. (Jakobus 5,12)
Der Brief des Jakobus ist voller praktischer Worte der Warnung für die Christen. In diesem Vers erklärt Jakobus eine Art, uns auf das Gericht vorzubereiten, dem wir alle eines Tages gegenüberstehen werden – indem wir ehrlich und voll Integrität sind in dem, was wir sagen.
Darum sagt uns Jakobus: „Schwört nicht." Viele Juden zu der Zeit, in der Jakobus dies schrieb, machten Unterschiede zwischen einem „bindenden Eid" und einem „nicht bindenden Eid". Ein Eid, der nicht den Namen Gottes beinhaltete, war ein „nicht bindender", und das Benutzen eines solchen Eides war, wie wenn man die Finger hinter dem Rücken kreuzt beim lügen. Diese Art von Schwüren verurteilt Jakobus hier.
Es ist interessant, dass einige diese Worte von Jakobus für mehr halten als eine Ermahnung zur Wahrheit und Ehrlichkeit; sie nehmen es als absolutes Verbot für jegliche Eide. Das ist eine falsche Schlussfolgerung, denn ein Eid ist unter bestimmten Umständen erlaubt, so lange er nicht dazu missbraucht wird, einen Betrug zu vertuschen.
Die Bibel verbietet das Schwören von Eiden nicht, nur das Schwören von betrügerischen, unweisen und gedankenlosen Eiden. Wenn man sich andere Textstellen der Bibel anschaut, findet man dies:
Jakobus sagt uns, dass wir anstatt irgendwelche Eide zu machen um zu betonen, dass wir die Wahrheit sagen, einfach unser „Ja ein Ja" sein lassen sollen. Wenn man schwören muss oder einen Eid leisten muss, dann zeigt das nur die Schwachheit deiner Worte. Es demonstriert, dass in deinem Charakter nicht genug Stärke ist, um das was du sagst zu bestätigen. Wie viel besser ist es, wenn dein Ja ein Ja ist und dein Nein ein Nein.
Warum? Ganz einfach: „Damit ihr nicht unter ein Gericht fallt."
Dieser Mangel an Charakter wird am Richterstuhl von Christus sichtbar. Das motiviert uns umso mehr, uns auf dieses Gericht vorzubereiten, indem wir mit Integrität sprechen.
Und die Wahrheit kommt zu uns zurück: glauben uns die Leute, was wir sagen? Wird unser „Ja" als „Ja" angenommen und unser „Nein" als „Nein"? Sicher kommt es vor, dass einer Person, die die Wahrheit sagt, nicht geglaubt wird – Jesus ist das beste Beispiel dafür. Doch wir sollten sicherstellen, dass nichts in dem, was wir sagen oder in unserem Umgang mit der Wahrheit, anderen einen Grund gibt, an uns zu zweifeln. Wir sollten sagen, was wir meinen und meinen, was wir sagen.
Von David Guzik